Diagnose

Falls Sie unter Beschwerden leiden, die auf eine Prostataerkrankung hindeuten, muss zuerst

bestimmt werden, worum es sich genau handelt. Dies kann variieren zwischen harmlosen

Harnwegsinfektionen bis zu Prostatakrebs. Um zu bestimmen, worum es sich handelt und

die Gefährlichkeit einschätzen zu können, werden zuerst Untersuchungen durchgeführt,

die Prostatakrebs bestimmen können. Mehr dazu finden sie hier.

Sollten diese jedoch ergeben, dass es sich nicht um Prostatakrebs handelt, ist die nächste

nahliegende Schlussfolgerung, dass es sich um eine Prostataentzündung (Prostatitis) handelt.

Ähnlich wie bei Prostatakrebs, schwillt die Prostata durch die Entzündung an und engt die

Harnröhre und umliegende Organe ein, weswegen sie ähnliche Symptome hervorruft.

Einerseits kann, ähnlich wie bei Prostatakrebs, eine DRU (digital-rektale Untersuchung)

durchgeführt werden. Jedoch ist diese nicht eindeutig, da lediglich die Vergrößerung der

Prostata festgestellt wird. Effektivere Methoden, die eine Prostatitis eindeutig diagnostizieren,

sind z.B. :

– Laboruntersuchungen

Bei einer Laboruntersuchung wird eine Viergläserprobe durchgeführt. Dabei werden vier Urinproben

aus verschiedenen Stadien des Urins untersucht. Man benötigt:

  • Ersturin
  • Mittelstrahlurin
  • Prostataflüssigkeit
  • sofortige Urinprobe nach einer Prostatamassage

In den Untersuchungen versucht man Bakterien im Urin und Ejakulat nachzuweisen. Die Bakterien sind

nämlich ein Hinweis auf bakterielle Entzündungen. Jedoch lassen sich nicht-bakterielle Entzündungen so

nicht nachweisen.

– PSA-Test

Der PSA-Test gilt nicht als eindeutige Diagnose, jedoch stellt es sehr ausschlaggebende Informationen

über Veränderungen im Blutkreislauf fest, welche wohlmöglich auf eine Prostatitis hindeuten könnten.

Prostatakrebs ist meist vorhanden bei einer übermäßig erhöhten Anzahl von prostataspezifischen

Antigenen (PSA) im Blut. Bei niedriger bis mittlerer Anzahl im Blut, handelt es sich wahrscheinlich eher

um eine Prostatitis oder Prostatavergrößerung. Teilweise wird noch eine Stanzbiopsie angeordnet,

um sicherzugehen, dass Prostatakrebs ausgeschlossen werden kann.

– MRT-Untersuchung

Mit Hilfe einer multiparametrischen MRT-Untersuchung lässt sich in den meisten Fällen,

genauestens feststellen, ob eine Prostatitis vorliegt. Dabei lässt sich außerdem das Ausmaß

der Entzündung feststellen. Man kann beispielsweise erkennen, wie groß die Prostata

angeschwollen ist und ob schon andere Teile des Unterleibes von ihr betroffen sind.

Bestimmung der Art der Prostatitis

Da es verschiedene Arten von Prostataentzündungen gibt, muss zusätzlich zur generellen Diagnose

noch die Art der Prostatitis bestimmt werden. Dies geschieht durch ein Ausschlussverfahren. Es wird also

basierend auf den Merkmalen entschieden, um welche Art von Prostatitis es sich handelt. Anzeichen der

verschiedenen Arten sind z.B.:

akute bakterielle Prostatitis

dabei handelt es sich um ein akutes Krankheitsbild. Dies bedeutet, dass die Entzündung

nur eine begrenzte Zeit besteht. Patienten leiden also nur für ein paar Wochen unter den Symptomen.

Außerdem wird sie durch Bakterien ausgelöst, welche nachgewiesen werden können anhand

eines Labortest. Die vorhandenen Bakterien können mit Hilfe von Antibiotikum bekämpft werden.

chronische bakterielle Prostatitis

im Gegensatz zu der akuten Prostatitis, handelt es sich bei einer chronischen Prostatitis, um

ein Krankheitsbild, was über einen längeren Zeitraum auftritt. Sie wird diagnostiziert, wenn

der Patient mehr als drei Monate unter einer Prostatitis leidet. Sie wird ebenfalls durch

Bakterien hervorgerufen und kann mit Antibiotikum bekämpft werden.

chronische abakterielle Prostatitis

genau wie bei der chronischen bakteriellen Prostatitis, handelt es sich bei der chronischen

abakteriellen Prostatitis um eine Prostatitis, die über einen längeren Zeitraum auftritt.

Jedoch kann die Ursache für die Prostatitis nicht auf Bakterien zurückgeführt werden.

Es ist nicht klar, was das chronische Beckenschmerzsyndrom auslöst, aber es wird

vermutet, dass es auf psychische Ursachen wie Stress zurückzuführen sein könnte. Können keine

Bakterien nachgewiesen werden trotz gleicher Symptome, handelt es sich wahrscheinlich

um eine chronische abakterielle Prostatitis.

asymptomatische Prostatitis

diese wird nur sehr selten diagnostiziert, da der Betroffene keine Symptome verspürt,

jedoch eindeutige Anzeichen für eine vorhandene Entzündung vorliegen. Diese Anzeichen

werden meistens im Rahmen anderer Untersuchungen entdeckt und weisen auf eine

asymptomatische Prostatitis hin.

Nachdem festgestellt werden kann, ob und um welche Art der Prostatitis es sich handelt, können

Maßnahmen in Form einer Behandlung getroffen werden, um den Betroffenen vollständig von der

Prostataentzündung zu heilen.