Operation ohne spätere Narben: die Transurethrale Resektion

Die Transurethrale Resektion (TUR, TUR-P) wird auch als Hobelung bezeichnet. Was sie von anderen urologischen Operationstechniken abhebt, ist der Umstand, dass zur Durchführung kein äußerer Schnitt gesetzt werden muss, wie bei herkömmlichen Prostataoperationen.

Solange sich Gewebeerkrankungen der Prostata sich nur auf den Innenraum der Kapsel beschränken und sich nicht im Körper ausgebreitet haben, wird das erkrankte Gewebe normalerweise im Rahmen einer Operation entfernt. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten die Operation durchzuführen. Die drei bekanntesten sind: die retropubische radikale Prostatektomie, die pernieale radikale Prostatektomie und die minimal invasive laparoskopische Prostatektomie (➔ mehr zu Prostatektomie finden sie hier) . Dabei wird die Prostata meistens komplett entfernt und es kann zu belastenden Nachfolgen kommen. Bei all diesen Eingriffe wird außerdem ein äußerer Schnitt am Unterbauch oder Damm vorgenommen. Bei der Schlüssellochtechnik sogar mehrere.

Diese Einschnitte hinterlassen nach der Operation große Narben auf dem Körper. Narben zeigen eine Zerstörung des kollagenen Netzwerks der Haut ein faserreiches Ersatzgewebe. Sie sind das Endstadium der Wundheilung und können noch mehrere Jahre nach dem Eingriff sichtbar sein. Als Operationsnarbe bezeichnet man eine Narbe, die in Folge eines chirurgischen Eingriffs entstanden ist. Die Narben entwickeln sich aus Operationswunden, die nach einem Primärverschluss ausheilen können.

Wer sich dieses unschöne Merkmale auf seinem Körper sparen möchte, kann eine Transurethrale Resektion in Anspruch nehmen. Dabei wird das erkrankte Gewebe aus der Prostata durch die Harnröhre abgetragen. Die Operation erfolgt endoskopisch und ohne äußeren Schnitt. Sie zählt mit unter die minimalinvasive Chirurgie, da sie Nerven und benachbarte Organe schont, im Gegensatz zu herkömmlichen Operationsmethoden. Das hängt damit zusammen, dass nur der innere Anteil der Prostata entfernt wird und nicht die komplette Prostata. Speziell wird das Gewebe der periurethralen Zone (Umgebung der Harnröhre) entfernt, um die Verengung der Harnröhre zu verhindern. Das periphere Prostatagewebe und die Kapsel bleiben verschont.

Die Durchführung erfolgt mit Hilfe eines Resektoskops und einer elektrisch geladenen Drahtschlinge. Die Drahtschlinge wird über die Harnröhre eingeführt und trägt das erkrankte Gewebe in der Prostata schichtsweise ab. Das abgetragene Gewebe wird daraufhin histologisch untersucht. Die Technik lässt sich im Bereich der Hochfrequenz-Chirurgie kategorisieren. Sie wird vor allem bei Fällen von Prostatavergrößerungen, aber auch bei örtlich begrenztem Prostatakrebs angewendet.

Die Operation dauert etwa 90 Minuten. Während des Eingriffs ist der Patient unter einer Vollnarkose. Nachdem der Eingriff beendet wurde, muss der Patient noch etwa 2 bis 7 Tage unter Aufsicht im Krankenhaus bleiben und einen Blasenkathether tragen. Auch die ersten Wochen nach dem Eingriff sollte man sich schonen.

Obwohl die Operation als schonend für die Prostata gilt, können Nachfolgen wie z.B. das TUR-Syndrom, akute Harninkontinenz, akute retrograde Ejakulation, Verletzung der Prostatakapsel, Verletzungen der Harnröhre und Blasenhalsklerose auftreten. Jedoch handelt es sich dabei nur um akute Beschwerden, die nach einer Zeit wieder abklingen.

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