Prostatakrebs

Inhaltsverzeichnis

WAS IST PROSTATAKREBS?


Prostatakrebs (oder auch: „Prostatakarzinom“, „C61“) ist ein bösartiger Tumor, der sich in der Prostata des Mannes bildet.

Darstellung von Prostatakrebs

Die Prostata umschließt die Harnröhre unterhalb des Blasenausgangs. Sie grenzt außerdem an den Enddarm, durch welchen die Prostata vom Arzt untersucht werden kann. Bei der Bildung eines Tumors bilden sich die Krebszellen zunächst innerhalb der Prostata. Diese verengen die Harnröhre. Wenn er weiterwächst, kann er jedoch auch die Kapsel durchbrechen und sich im benachbarten Gewebe weiter ausbreiten.

Ohne rechtzeitige Behandlung können sich Krebszellen oder Lymphbahnen und Blutbahnen im Körper verteilen und Tochtergeschwülste (Metastasen) bilden. Am häufigsten betroffen sind die Knochen- vor allem Wirbelsäule, Rippen und das Becken. Aber auch in Organen wie der Leber oder den Lungen können die Metastasen auftreten.

AUFTRETEN UND HÄUFIGKEIT
Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern

In Deutschland gibt es mehr als 60.000 neue Fälle jährlich. Die Erkrankten sind meistens älter als 50 Jahre. Ausnahme sind dabei Männer, bei denen Prostatakrebs bereits in der Familie aufgetreten ist. Die Sterberate liegt bei 20 Patienten in 100.000 Fällen. Das durchschnittliche Sterbealter liegt jedoch bei 70 Jahren.

Statistik über das Auftreten und die Häufigkeit von Prostatakrebs

URSACHEN FÜR PROSTATAKREBS

Die Ursachen lassen sich in drei Hauptgründe unterteilen: Alter, Genetik und Lebensstil. Wie sich an den Statistiken erkennen lässt, spielt ein zunehmendes Alter bei der Erkrankung an Prostatakrebs eine Rolle. Über 80% aller Männer, die mit Prostatakrebs diagnostiziert wurden waren älter als 60. Schätzungen zufolge haben ca. 60% aller Männer über 60 Prostatakrebs. Außerdem ist die Intensität der Erkrankung im zunehmenden Alter stärker und führt zu einer höheren Sterberate im hohen Alter. Prostatakrebs kann jedoch auch genetisch veranlagt sein.

5% bis 10% aller Prostataerkrankungen sind genetisch bedingt und können auch im jungen Alter bereits auftreten. Meistens hängt eine genetische Veranlagung auch mit mehreren Fällen innerhalb der eigenen Familie zusammen- man spricht von erblich vorbelasteten Patienten. Zudem spielen ethnische Faktoren eine Rolle. Wenn man die Neuerkrankungsraten verschiedener Länder miteinander vergleicht, fällt auf, dass es ein Ost-West-Gefälle gibt. Während es im Westen verhältnismäßig viele Erkrankungsfälle gibt, tauchen eher weniger Fälle im Osten auf. Innerhalb von Europa lässt sich ein ähnliches Phänomen beobachten. Dort ergibt sich ein Nord-Süd-Gefälle. Nordeuropäer erkranken häufiger an Prostatakrebs als Südeuropäer. Das Risiko als Deutscher zu erkranken, liegt also beispielsweise deutlich höher. Letztendlich kommt es auch darauf an, wie gesund der Erkrankte lebt. Übergewicht und Konsum von Genussmitteln wie Tabak, Alkohol und sehr fettreichem, kalorienreichen Essen kann zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit führen an Prostatakrebs zu erkranken.

ANZEICHEN FÜR PROSTATAKREBS

Im Vergleich zu anderen Krebsarten wächst der Prostatakrebs sehr langsam und wird daher meistens erst erkannt, wenn er bereits gewachsen ist und Symptome auslöst. Symptome, die frühzeitig eindeutig auf Prostatakrebs hinweisen, gibt es nicht. Daher sollten Männer das Angebot zur regelmäßigen Prostatauntersuchung wahrnehmen, um den Tumor rechtzeitig zu erkennen und ihn zu behandeln. Die ersten Anzeichen, die man selbst spürt sind folgende:

Symptome bei Prostatakrebs

Da die Prostata die Harnröhre umschließt, kann es bei Bildung von Tumoren zu einer Verengung dieser kommen. Der Erkrankte bemerkt dies durch Schmerzen beim Wasserlassen oder dem kompletten Ausbleiben spontanen Wasserlassens. Sobald der Tumor sich im Unterleib ausbreitet, greift er auch weitere Geschlechtsorgane an. Der Erkrankte erlebt Potenzstörungen, Blut in Urin oder Ejakulat oder Unterleibschmerzen. Wenn der Krebs sich weiter ungehindert im Körper ausbreiten kann, greift er weitere Organe an. Dies kann tödlich für den Erkrankten enden.

Sobald die ersten Symptome auftreten, sollte man sofort einen Hausarzt oder Urologen aufsuchen, der die Situation einstufen kann und gegebenenfalls Maßnahmen ergreift. Um festzustellen, ob es sich um Prostatakrebs handelt, werden verschiedene Untersuchungen vorgenommen, um eine Diagnose zu stellen. Sollte Prostatakrebs nachgewiesen werden können, wird die Behandlung geplant.

Behandlungsmöglichkeiten von Prostatakrebs

Diagnose von Prostatakrebs

Bevor wir uns mit den Behandlungsmöglichkeiten befassen, ist es wichtig, die Diagnose von Prostatakrebs zu verstehen. In der Regel wird Prostatakrebs durch eine Kombination aus körperlicher Untersuchung, Bluttests und Gewebeproben diagnostiziert. Die gängigsten diagnostischen Verfahren umfassen:

  1. Digital-Rektal-Untersuchung (DRU): Ihr Arzt führt eine rektale Untersuchung durch, um mögliche Veränderungen oder Unregelmäßigkeiten der Prostata zu erkennen.
  2. Prostata-spezifisches Antigen (PSA)-Test: Ein Bluttest, der den PSA-Spiegel misst. Erhöhte PSA-Werte können auf Prostatakrebs hinweisen, erfordern jedoch weitere Untersuchungen zur Bestätigung.
  3. Gewebebiopsie: Bei Verdacht auf Prostatakrebs wird eine Gewebeprobe entnommen und mikroskopisch untersucht, um das Vorhandensein von Krebszellen zu bestätigen.

Behandlungsoptionen

Nun kommen wir zu den verschiedenen Behandlungsoptionen für Prostatakrebs. Die Wahl der richtigen Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Stadium des Krebses, das Alter und die allgemeine Gesundheit des Patienten sowie die persönlichen Präferenzen. Hier sind die gängigsten Behandlungsmöglichkeiten im Überblick:

1. Aktive Überwachung

Aktive Überwachung, auch als „abwartendes Beobachten“ bezeichnet, wird in frühen Stadien des Prostatakrebses angewendet, wenn der Tumor langsam wächst und das Risiko von Komplikationen gering ist. Diese Methode beinhaltet regelmäßige Überprüfungen des PSA-Spiegels, der körperlichen Untersuchung und gegebenenfalls wiederholter Gewebebiopsien, um das Fortschreiten des Krebses zu überwachen.

2. Operation

Die Operation, bekannt als radikale Prostatektomie, beinhaltet die Entfernung der gesamten Prostata und des umliegenden Gewebes. Dieser Eingriff wird häufig bei lokal begrenztem Prostatakrebs angewendet. Es gibt verschiedene Techniken, darunter die offene Operation und die laparoskopische Prostatektomie, bei der kleinere Schnitte verwendet werden.

3. Strahlentherapie

Die Strahlentherapie zielt darauf ab, Krebszellen durch hochenergetische Strahlen abzutöten. Es gibt zwei Hauptarten der Strahlentherapie:

  • Externe Strahlentherapie: Strahlen werden von außerhalb des Körpers auf den Tumor gerichtet.
  • Brachytherapie: Radioaktive Samen oder Sonden werden in die Prostata eingesetzt, um die Strahlung direkt an den Tumor abzugeben.

4. Hormontherapie

Die Hormontherapie zielt darauf ab, das Wachstum von Prostatakrebszellen zu stoppen oder zu verlangsamen, indem die Produktion oder Wirkung von Hormonen, insbesondere Testosteron, blockiert wird. Dies kann durch Medikamente oder chirurgische Eingriffe erreicht werden.

5. Chemotherapie

Die Chemotherapie verwendet Medikamente, um Krebszellen im gesamten Körper zu zerstören. Sie wird normalerweise angewendet, wenn sich der Krebs auf andere Teile des Körpers ausgebreitet hat. Die Chemotherapie kann auch in Kombination mit anderen Behandlungsmethoden eingesetzt werden, um die Wirksamkeit zu erhöhen.

6. Immuntherapie

Die Immuntherapie stärkt das Immunsystem, um Krebszellen zu erkennen und anzugreifen. Sie kann in einigen Fällen bei fortgeschrittenem Prostatakrebs eingesetzt werden, um das Wachstum des Tumors zu kontrollieren und die Symptome zu lindern.

Zusammenfassung

In diesem umfassenden Leitfaden haben wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten von Prostatakrebs gegeben. Von der Diagnose über die aktive Überwachung bis hin zu Operationen, Strahlentherapie, Hormontherapie, Chemotherapie und Immuntherapie gibt es eine Vielzahl von Optionen, die auf den individuellen Bedürfnissen jedes Patienten basieren. Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt zusammenarbeiten, um die beste Behandlungsoption für Ihren spezifischen Fall zu finden.

Bitte beachten Sie, dass dies eine allgemeine Übersicht ist und keine individuelle medizinische Beratung darstellt. Es ist immer ratsam, mit einem Facharzt über Ihre spezifische Situation zu sprechen und eine fundierte Entscheidung zu treffen. Die Fortschritte in der Prostatakrebsbehandlung gehen stetig voran, und neue Optionen können verfügbar sein.