Prostatitis

WAS IST EINE PROSTATITIS?

Darstellung einer Prostatitis

Die Prostatitis (oder auch: Prostataentzündung, „N41“, „A54“) ist eine Entzündung der Prostata.

Es handelt sich dabei um eine häufig auftretende Erkrankung bei Männern. Man unterscheidet

jedoch zwischen verschiedenen Arten der Prostatitis- akute bakterielle Prostatitis, chronische

bakterielle Prostatitis, abakterielle chronische Prostatitis und asymptomatische Prostatitis.

Diese Arten der Prostatitis lassen sich folgendermaßen kategorisieren:

Verschiedene Arten einer Prostatitis

AUFTRETEN UND HÄUFIGKEIT

Eine Prostatitis neigt dazu, erneut aufzutreten. Viele Patienten, welche bereits

eine Prostatitis hatten, erkrankten erneut. Dabei spricht man von einer rezidiven

Erkrankung. In 23% aller Fälle kam es zu einem erneuten Auftreten der Prostatitis.

In 20% aller Fälle sogar zu mehrmaligem Auftreten.

Jedoch haben rund 60% aller Patienten nach einigen Monaten keine Symptome

mehr und gelten als vollständig geheilt. Bei 20% entwickelt sich aus der einmaligen

Erkrankung (akute Prostatitis) jedoch ein chronischer Verlauf (chronische Prostatitis).

URSACHEN FÜR EINE PROSTATITIS

Es gibt verschiedene Ursachen für eine Prostataentzündung. Die Ursachen stehen in

Zusammenhang mit der Art der Entzündung.

Eine bakterielle Prostatitis wird von Bakterien verursacht.

Entweder kommen die Bakterien durch das Blut oder durch Infektionen von benachbarten Organen

wie z.B. der Harnblase oder Harnröhre zur Prostata und entzünden diese. Auch durch sexuell übertragbare

Krankheiten wie z.B. Chlamydien- oder Trichomonadeninfektionen. Bakterien, welche am häufigsten

Prostatitis auslösen sind Escherichia Coli-Bakterien, Klebsiellen, Enterokokken oder Mykobakterien.

Die Entzündung kann chronisch werden, da Bakterien sich der Abwehr des Immunsystems entziehen

können und Antibiotika im Prostatagewebe schlecht wirken. Diese Art der Prostatitis trifft jedoch nur

in 10% aller Prostataentzündungen zu.

Mehr Betroffene erkranken an einer abakteriellen Prostatitis, die unter dem Namen „chronisches

Beckenschmerzsyndrom“ bekannt ist. Die Ursachen sind bis heute jedoch nicht nachgewiesen worden.

Mögliche Ursachen sind die Bildung von Mikroorganismen im Becken, Blasenentleerungsstörungen,

Nervenreizung der Prostata oder Entzündung des Blasengewebes. In vielen Fällen kann die Ursache

eines chronischen Beckenschmerzes jedoch nicht eindeutig nachgewiesen werden. Mediziner sprechen

dann von einer idiopathischen Prostatitis.
Des Weiteren könnten anatomische Ursachen für die Entzündungen verantwortlich sein.

Wenn ein Betroffener aus anatomischen Gründen einen verengten Harnweg hat, kann dies dazu führen,

dass sich der Urin zurückstaut und in die Prostata eindringt. Zu dieser Verengung kann es durch Tumoren

oder auch sogenannte Prostatasteine kommen. Dies ist jedoch sehr selten der Fall.

In den letzten Jahren wurden auch zunehmend psychische Ursachen wie Stress diskutiert.

Insbesondere beim nichtentzündlichen chronischen Beckensyndrom könnte es einen psychischen

Auslöser geben. Mechanismen sind noch nicht bekannt.

ANZEICHEN EINER PROSTATITIS


Prostatitis kann sich in verschiedenen Symptomen zeigen. Während die Beschwerden bei einer akuten

Prostatitis sehr stark ausfallen können, sind sie bei einer chronischen Prostatitis meist etwas milder.

Zu den Symptomen gehören bei akuter Prostatitis Fieber und Schüttelfrost. Die Entzündung führt zur

Schwellung der Prostata, welche die Harnröhre verengen und somit Beschwerden beim Wasserlassen

auslösen. Es tritt beim Urinieren ein brennender Schmerz auf (Algurie), und der Harnstrahl ist wegen der

Schwellung der Prostata abgeschwächt (Dysurie). Dies führt zu ständigem Harndrang (Pollakisurie).

Außerdem kann es zu Schmerzen im Bereich der Blase und des Rückenbereiches kommen.

Schmerzen können zudem während oder nach der Ejakulation auftreten.

Chronische Prostatitis verursacht im Allgemeinen weniger stark ausgeprägte Beschwerden als

eine akute Prostataentzündung. Symptome wie Fieber und Schüttelfrost treten kaum auf.

Typisch sind Symptome wie ein Druckgefühl im Damm oder Unterbauch, eine Braunfärbung

des Ejakulats durch Blut im Sperma oder Blut im Urin (Hämaturie). Auch Potenzstörungen sind

häufige Symptome, bedingt durch Schmerzen bei der Ejakulation. Die Symptome einer

chronisch bakteriellen und einer chronisch abakteriellen Prostatitis unterscheiden sich nicht.

Wenn Symptome auftreten, wird zuerst eine Diagnose gestellt, um zu ermitteln, um welche Art

von Prostatitis es sich handelt, damit man daraufhin eine passende Behandlung anstreben kann.