Verschiedene Behandlungsmethoden weisen verschiedene Risiken auf. Wenn Sie sich über
die Risiken verschiedener Therapieformen informiert haben, ist es möglich, zusammen
mit ihrem zuständigen Arzt einen individuellen Therapieplan anzulegen. Hier finden Sie die
Risiken und Nebenwirkungen der verschiedenen Therapieformen.
Risiko einer Operation
Da die radikale Prostatektomie nur von höchst professionellen Ärzten mit den modernsten
Behandlungstechniken durchgeführt wird, kommt es bei der Operation kaum zu Komplikationen.
Jedoch hat die Operation trotzdem Risiken und Nachwirkungen.
- Inkontinenz
Dabei kommt es zu unkontrolliertem Ablass von kleinen bis großen Urinmengen. Dies hängt
damit zusammen, dass der Schließmuskel, welcher die Harnblase öffnet und schließt, durch die
Operation geschwächt ist. Patienten können ihren Urin nicht mehr halten. Man kann jedoch den
Schließmuskel nach der Operation wieder trainieren in Form eines Beckenbodentrainings.
Dadurch ist in 95% der Inkontinenzfälle möglich gewesen, den Urinfluss wieder vollständig
kontrollieren zu können. Außerdem kann durch eine weitere Operation ein künstlicher
Schließmuskel eingesetzt werden, der den abgegebenen Urin auffängt.
- erektile Dysfunktion
Zudem können durch eine Operation im Prostatabereich Nervenstränge verletzt werden, die für
die Bildung einer Erektion des Penis nötig sind. Der Patient erleidet eine erektile Dysfunktion.
Diese Nervenstränge verlaufen direkt entlang der Prostata. Wenn der Tumor sich auf das Gewebe
außerhalb der Prostata ausbreitet, müssen diese mit entfernt werden. Es ist jedoch möglich eine
nervenerhaltende Operation durchzuführen, wenn sich der Tumor nur innerhalb der Prostata befindet.
Sollte es zu einer erektilen Dysfunktion kommen, kann man die Erektionsfähigkeit jedoch durch
Medikamenten wieder herstellen.
Risiko einer Strahlentherapie
Obwohl bei der Strahlentherapie versucht wird, nur Krebszellen mit radioaktiven Stoffen zu beschießen,
kann es auch dazu kommen, dass gesunde Zellen von der Strahlung angegriffen werden. Dabei handelt
es sich meist um Nachbargewebe, welches zusätzlich angegriffen wird. Die Strahlen führen daher zu
verschiedenen Nebenwirkungen, die man in akut und chronisch unterteilt:
akute Nebenwirkungen
- Rötungen der Haut
- Ausschlag der haut
- Entzündungen der Schleimhaut (Blase und Harnröhre, manchmal im Mastdarm)
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Schmerzen beim Stuhlgang
- Durchfall
- leichte Blutungen
chronische Nebenwirkungen
- Durchfall
- Veränderung des Darms
- Veränderung der Blase und Harnröhre
- Inkontinenz
- erektile Dysfunktion
- Bildung eines weiteren Tumors (z.B. im Mastdarm)
Akute Nebenwirkungen klingen meist nach der Behandlung wieder ab.
Chronische Nebenwirkungen können aktiv mit Medikamenten und
Operationen behandelt werden.
Risiko einer Hormontherapie
Das Risiko einer Hormontherapie liegt hauptsächlich in den Nebenwirkungen. Die Hormone, welche
verabreicht werden, um den Testosteronspiegel zu senken, führen nämlich neben ihrer eigentlichen
Funktion auch zu Nebenwirkungen auf den Körper des Patienten. Mögliche Nebenwirkungen, die
ein Patient verspüren kann sind z.B.:
- Hitzewallungen
- Gynäkomastie: Brustschmerz und Brustvergrößerung
- Gewichtszunahme
- Muskelabnahme
- Osteoporose: Knochenschwund
- Anämie: Blutmangel
- Libidoverlust: Verminderung von Lust
- erektile Dysfunktion: Verminderung der Erektionsfähigkeit
- Infertilität: Unfruchtbarkeit
Jedoch lassen sich einige Nebenwirkungen gut behandeln.
Risiko einer Chemotherapie
Auch eine Chemotherapie kann durch die Zufuhr von Zytostatika andere Nebenwirkungen, als die
gewünschte Zerstörung von Krebszellen hervorrufen. Zytostatika greifen nämlich auch gesunde
Zellen an. Dazu zählen z.B. Haarfollikel, weswegen Patienten oft von Haarausfall betroffen sind.
Andere Nebenwirkungen die auftreten sind z.B.:
- Hautprobleme
- Nagelverlängerungen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Veränderungen im Blutbild
Nebenwirkungen hören nach Beendigung der Chemotherapie jedoch auf, da die beschädigten Zellen
sich automatisch wieder regenerieren.
Sonstige Behandlungen
Bei allen Behandlungen, die von den oben genannten Abweichen ist davon auszugehen, dass sie
bis jetzt nur in Studien durchgeführt worden sind. Dies bedeutet, dass sie im Vergleich zu Chemotherapie,
Hormontherapie oder Strahlentherapie noch relativ unerforscht sind, und man sich erst auf Methoden
wie die Kältetherapie oder Ultraschalltherapie verlassen kann, sobald sie aus der Testphase raus sind.